Hinter einem Team stecken viele Persönlichkeiten, die es letztendlich einzigartig machen. Mit der Interviewreihe "Ein Team - viele Gesichter" möchten wir euch ein paar Einblicke hinter die Kulissen geben und näherbringen, wer die Wolverines eigentlich sind...
Im fünften und vorerst letzten Interview sprechen wir mit Nils Butterweck. Der 32-jährige Verteidiger der ersten Herrenmannschaft und zugleich zweifacher Familienvater gehört noch zur "ersten Generation" der Dortmund Wolverines. Er kann bereits auf einige schöne Lacrosse-Jahre zurückblicken, seine Leidenschaft für unseren Sport ist dennoch wie am ersten Tag!
Eugen: Hey Nils, freut mich, dir paar Fragen stellen zu dürfen! Wann, wo und vielleicht auch aus welcher Motivation heraus hast du Lacrosse kennengelernt?
Nils: Also ich habe 2009 angefangen, Lacrosse zu spielen, damals noch in Bielefeld. Ich bin auf den Sport durch einen Aushang in der Uni aufmerksam geworden und habe nach meinen Kreuzbandrissen einen neuen Sport gesucht (ich habe vorher Handball gespielt). Das ist auch gleichzeitig etwas, was mir bei meinem neuen Sport sehr wichtig war - also Sport machen in einem Team, das Körperbetonte und die Geschwindigkeit. All das habe ich auch beim Lacrosse wiederfinden können und das ist auch ein Grund, warum ich sehr schnell viel Spaß daran gefunden habe. Was sicher noch dazu kam und auch immer noch kommt, ist die mega gute Gemeinschaft, egal ob in Bielefeld, Dortmund oder in ganz Deutschland. Ich habe mittlerweile viele Lacrosser kennen lernen dürfen und kann sagen, dass alles super nette Menschen sind.
Eugen: Du spieltest in Bielefeld mit einem relativ erfahrenen Team in der 1. Liga. Als du nach Dortmund kamst, musstest du erstmal wieder mit vielen Rookies bei Null anfangen. Wie hast du diese Umstellung erlebt? Hattest du Probleme, dich selbst zu motivieren?
Nils: Die Umstellung war am Anfang schon sehr groß und ich durfte mich erstmal ein bisschen umstellen. Mit gerade mal 5-6 Leuten war schon ungewohnt zu dem, was ich in Bielefeld gewohnt war. Was die Motivation anging hatte ich nicht so das Problem, weil ich den Sport einfach sehr, sehr gerne mag und gleichzeitig auch gerne geholfen habe, den Leuten was beizubringen und schnell auch Erfolge zu sehen waren.
Eugen: In den letzten Jahren hat das Team eine sehr starke Entwicklung gemacht. Vergangene Saison konntest du wieder in der 1. Liga auflaufen und sogar gegen dein altes Team spielen. Wie hat es sich angefühlt? War dieses Spiel dein Saisonhighlight?
Nils: Ganz ehrlich das war schon ein Highlight letztes Jahr gerade, weil viele Spieler mit denen ich damals gespielt habe auch immer noch aktiv sind. Klar hätte ich mich gefreut, hätten wir mit Dortmund gewonnen. Aber es zeigt einfach auch, was wir mit Dortmund innerhalb der letzten Jahre geschafft haben, dass wir jetzt auch sagen können "Wir sind in der ersten Liga angekommen, können auch mitspielen und werden nicht als Neuaufsteiger „abgeschlachtet“".
Eugen: Ich habe den Eindruck, dass du gerade deinen zweiten "Lacrosse-Frühling" erlebst. Dein Trainingspensum ist sehr hoch, du wirkst sowohl physisch als auch mental sehr frisch und motiviert. Was treibt dich an? Hast du dir vielleicht schon persönliche Ziele für die nächste Saison gesetzt?
Nils: Ja ich glaube da hast du recht. *lacht* Die Frage, die ich mir gestellt habe, ist „Was möchte ich noch sportlich erreichen?" und "Was treibt mich an?" Und das ist mit der Mannschaft nocheinmal Play-Offs zu spielen. Ich weiß, dass das ein sehr ambitioniertes Ziel ist und wahrscheinlich auch noch ein bisschen Training benötigt. Ich glaube trotzdem, dass wir es, wenn wir weiter so dranbleiben, schaffen können. Um das zu erreichen habe ich persönlich auch den Anspruch, ein besserer Spieler zu werden. Ich hoffe, dass ich durch das Vorleben andere auch mitziehen kann und wir so als Mannschaft noch stärker werden.
Eugen: Für die letzte Frage verlassen wir das Spielfeld. Du bist ein vorbildlicher Ehemann und zweifacher Vater, hast einen anspruchsvollen Job mit Personalverantwortung und treibst einen Teamsport, der ebenfalls viel Zeit beansprucht. Gibt es manchmal Tage, an denen es einfach zu viel wird? Hast du vielleicht ein paar Tipps und Tricks für unsere Follower wie man alles unter einen Hut bekommt?
Nils: Klar, diese Tage gibt es auf jeden Fall. Ich glaube, was mir da hilft und was gleichzeitig auch ein Tipp sein kann, ist sich genau an diesen anstrengenden Tagen aufzuraffen und zum Sport zu gehen. Sport ist für mich, das stelle ich immer wieder fest, ein super Ventil, um abzuschalten und auch manchmal den nötigen Abstand zu gewinnen, um dann wieder auch mit anderen Blickwinkeln an neue Herausforderungen zu gehen.
Eugen: Danke für das Interview!
von Eugen Ischanka