Hinter einem Team stecken viele Persönlichkeiten, die es letztendlich einzigartig machen. Mit der Interviewreihe "Ein Team - viele Gesichter" möchten wir euch in den nächsten Wochen ein paar Einblicke hinter die Kulissen geben und näherbringen wer die Wolverines eigentlich sind...
Im ersten Interview geht es um Lacrosse-Rookie Timo Sander. Mit Timo kam Ende des vergangenen Jahres ein besonderer Spieler auf uns zu. Bereits 2018 war der Sportbegeisterte als Zuschauer bei der Lacrosse DM dabei und ließ sich erstmals von den deutschen Spitzenteams begeistern. 2019 entschied sich der 22- jährige Sportstudent dann endgültig den Fußball, wo er unter anderem die komplette Jugend durchlief, hinter sich zu lassen.
Eugen: Hallo Timo, ich steige direkt mit einer provokanten Frage ein. Warum Lacrosse und nicht Fußball? Du verzichtest auf eine Breitensportart, die dir Geld einbrachte, und entscheidest dich für eine Randsportart, bei der selbst die Nationalspieler zahlen müssen.
Timo: Moin Eugen, Ich habe mich beim Fußball einfach nicht mehr so wohl gefühlt und es lief auch nicht mehr so wirklich. Da kam Lacrosse als Tapetenwechsel gerade recht. Gerade als Student war es zwar ganz cool, mit seinem Hobby noch ein paar Euro zu verdienen, aber letztlich habe ich immer zum Spaß gespielt und nicht wegen des Geldes. Eigentlich war mir dann auch nach dem ersten Training beim Lacrosse schon mehr oder weniger klar, dass das jetzt meine neue Sportart ist. Das Tempo, die Technik und auch das Körperspiel haben mich wirklich fasziniert, obwohl das erste Training natürlich allgemein sehr überfordernd war. Außerdem finde ich das Umfeld hier sehr angenehm. Ich hatte von Beginn an das Gefühl, willkommen zu sein und auch die Entwicklung von Verein und Lacrosse als Randsportart finde ich sehr spannend.
Eugen: Dein Einsatz im ersten halben Jahr war wirklich einzigartig. Als unumstrittener Sieger der Teamchallenge bist du in den letzten drei Monaten, um an dieser Stelle ein paar Zahlen zu nennen, unter anderem 184 Kilometer gelaufen, hast 20 Stunden an der Wand beim Wallballen und 20 weitere bei den Workouts verbracht. Es gab gefühlt und wahrscheinlich auch tatsächlich keinen einzigen Tag, an dem du nicht trainiert hast. Was treibt dich an und welche Schwierigkeiten sind dir bisher begegnet?
Timo: Jeden Tag habe ich wohl nicht geschafft, aber es war mir schon wichtig, meine Hausaufgaben zu machen. Gründe dafür gibt es mehrere. Ich bin recht ehrgeizig und will mich einfach persönlich weiterentwickeln. Auf diese Weise möchte ich natürlich auch dem Team helfen. Gerade im Mannschaftssport, finde ich, hat man eine gewisse Verantwortung gegenüber dem Team und da ich als Rookie noch ein schwächeres Glied in der Kette bin, möchte ich genau da ansetzen. Außerdem macht Lacrosse erst richtig Spaß, wenn man die Basics einigermaßen beherrscht. Ganz wichtig ist auf jeden Fall auch der Spaß. Ich glaube, wenn man keinen Spaß an der Sache hat und das alles als eher lästig empfindet, lässt man das auch eher schleifen. Ach ja und gerade am Anfang gab es ein paar Leute im Team, die sich besonders engagiert haben und mir alles gezeigt haben, da will man dann natürlich auch seinen Beitrag leisten. An der Stelle nochmal danke dafür! Schwierigkeiten traten bzw. treten in Sachen Stickskills auf. Ich glaube, damit haben die meisten am Anfang zu kämpfen. Und das erste Mal von einem unserer Longpoles verteidigt zu werden, war auch ein sehr einschneidendes Erlebnis... *lach*
Eugen: Wie siehst du deine weitere Zukunft? Damit meine ich nicht nur deine Ziele für die nächste Saison, sondern auch die langfristigen.
Timo: Das ist sehr schwierig zu sagen, weil ich ja tatsächlich bislang noch kein Pflichtspiel gemacht habe. Erstmal sollte es das Ziel sein, sowohl individuell, als auch mit dem Team immer besser zu werden. Ich hoffe auf jeden Fall auf eine solide Rookie-Saison und dann sehen wir weiter. Einfach Spaß haben und an sich arbeiten, der Rest kommt von allein.
Eugen: Möchtest du zum Abschluss noch Etwas an unsere Follower und vllt aus deiner bisherigen Erfahrung heraus als Lacrosse-Rookie an die Lacrosse-Interessierten etwas adressieren?
Timo: Falls ihr Lacrosse noch nicht ausprobiert habt, oder wen kennt, der Bock haben könnte, ab zum Probetraining! Ich habe es viel zu lange vor mir hergeschoben und ärger mich fast ein bisschen, dass ich es nicht früher gemacht habe. Am Anfang hatte ich Bedenken, dass man irgendwelche Vorkenntnisse haben muss, aber das ist wirklich nicht der Fall. Man bringt euch alles bei, was ihr können müsst. Ansonsten freue ich mich auf die weitere, hoffentlich erfolgreiche Zeit mit den Wolverines und bin gespannt, was sie noch alles mit sich bringt.
Eugen: Danke für das Interview und weiterhin viel Erfolg!
Timo: Ich habe zu danken.
von Eugen Ischanka