In diesem Spielbericht geht es nicht um einen Sieg gegen Köln. Es geht auch nicht um ein besonders knappes Spiel. Was die Herren am vergangenen Samstag erreicht haben, lässt sich nicht in eine derartige Schublade stecken.
Aber von vorne: Nachdem die Herren den Damen bei ihrem Weg zum dritten Erstliga-Sieg in Folge zugeschaut hatten, brach man nach Bielefeld auf, wo im Rahmen eines Mehrfachspieltages insgesamt vier Partien ausgetragen wurden. In der dritten Begegnung des Tages standen sich dann die Köln Indians und die Dortmund Wolverines gegenüber. Coach und Team war klar, zum Hinrundenabschluss würde es hier um den Spaß und weniger um einen Sieg gehen. Mit dem amtierenden Vizemeister hatte Dortmund einen wahren Brocken vor der Brust.
Als das Spiel begann, kontrollierte Köln von Beginn an das Tempo. Die Wolverines sahen sich in der Offensive einem enormen Druck ausgesetzt, der nur durch viel Laufarbeit abgeleitet werden konnte. Das Resultat waren hektische Pässe oder Sackgassen an der Seitenauslinie, die ein ums andere Mal in Ballverlusten endeten. Ein gefundenes Fressen für den Vizemeister - gleich sechs Tore erzielen die Indians in den ersten 15 Minuten.
Mit der anschließenden Justierung des Defensivsystems drehte Coach Jesse Cox den Spieß um und stellte die Kölner vor eine Herausforderung. Mit einer Zonenverteidigung erschwerte man dem Gegner den Zugang zum Tor und gewann dadurch gleichzeitig das Selbstvertrauen, das nötig war, um seinerseits auf das Scoreboard zu gelangen. Mit einem 3:1 im zweiten Drittel präsentierte sich Dortmund nun wesentlich sicherer. Die Wolverines steigerten sich kontinuierlich und nahmen den Indians den dritten Durchgang mit einem 0:2 sogar ganz ab. Man konnte mit Köln mithalten - sie sogar in Teilen des Spiels dem eigenen System unterwerfen und das war aus Dortmunder Sicht eine Sensation. Letztendlich konnte man die Partie nicht drehen, weil der eigene Kader stark geschwächt war und Köln zu erfahren ist, um ein Spiel gegen den Aufsteiger wegen einer schwächeren Phase herzugeben. Mit einem 11:4 Endstand trennen sich beide Teams.
Was wie eine deutliche Niederlage aussieht, lässt die Dortmunder im Anschluss aber strahlen. Diesen Spielverlauf hatte man im Vorfeld nicht vorhergesehen. Die Hinrunde weist für die Dortmunder nur einen Sieg aus sechs Spielen aus, aber auch in den verlorenen Partien konnte man die meisten Gegner vor eine Herausforderung stellen. So sieht das auch Coach Jesse Cox: „Ich denke, dass Dortmund sich über die letzten fünf Monate mehr verbessert hat, als jedes andere Team in Deutschland und sie haben bewiesen, dass sie in die erste Liga gehören. Ich bin hoch motiviert das Team über die nächsten drei Monate zu neuen Grenzen zu treiben und ich denke, dass wir im kommenden Frühjahr mit jedem Team der Liga mithalten können.“. Damit ist fast alles gesagt.
Die Wolverines bedanken sich bei den Kölnern für eine unglaublich fair geführte Partie und bei den Referees aus Frankfurt für die Spielleitung. Nach der Winterpause wird die Spielzeit für die Wolverines am 15. März 2020 wiederum in Bielefeld fortgesetzt, diesmal gegen die Hausherren selbst.
von Jan Schroll
Ergebnis: 4:11 (0:6/1:3/2:0/1:2)
Punkte (Tore/Assists): Julian Bonnet (3/1), Johannes Helmer (1/0), Jan Schroll (0/1)